Abstract (German): Heutzutage erfolgt im IVF-Bereich überwiegend der Einsatz von statischen Embryokulturen. Diese zeigen aber im Vergleich zur in vivo-Situation deutlich schlechtere Erfolgsraten. Embryonen sind in ihrer natürlichen Umgebung auf ihrem Weg durch den reproduktiven Trakt permanent in Bewegung. Die Muskulatur und Zilienzellen des Eileiters setzen die Embryonen konstanten Vibrationen aus. Es wird davon ausgegangen, dass diese mechanische Stimulation die zellinterne Kommunikation verbessert und folglich das embryonale Wachstum fördert. Ein weiterer positiver Aspekt ist die ständige Erneuerung und Durchmischung der Eileiterflüssigkeit, welche durch die Sekretion der Drüsenzellen und Eileiterperistaltik erfolgt. Die daraus resultierende kontinuierliche Versorgung des Embryos mit allen wichtigen Nährstoffen und gleichzeitige Vermeidung der Anreicherung toxischer Abbauprodukte schafft optimale Wachstumsbedingungen für Embryonen.Bislang wurde überwiegend versucht, die Zusammensetzung der Nährmedien zu optimieren, um die Defizite der in vitro-Kultur auszugleichen. Der Fokus sollte jedoch auch auf die physikalischen Wachstumsbedingungen gelegt werden.Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die potentiellen Vorteile zweier unterschiedlicher Arten von Mikrovibrationen auf die Kultur von humanen Embryonen zu untersuchen. Erwartetet wurde eine Erhöhung des Anteils an qualitativ hochwertigen Embryonen und dementsprechend bessere Schwangerschaftsraten.Es konnte kein Effekt bezüglich der Embryoentwicklung gefunden werden. Jedoch besonders die Vibration mit Federung führte zu signifikant höheren Fertilisationsraten, klinischen Schwangerschafts- und Implantationsraten.
Abstract (English): Nowadays predominantly static embryo cultures are used in IVF. But in comparison to the in vivo situation they obviously exhibit poorer success rates. In their natural environment embryos are permanently in motion on their way through the reproductive system. The muscles and ciliated cells of the oviduct expose the embryos to constant vibrations. It is assumed that this mechanical stimulation improves the cell-to-cell communication and therefore promotes embryonic growth. Another positive aspect is the constant renewal and mixing of the tubal fluid caused by secretion of the glandular cells and oviductal peristalsis. The resulting continuous supply with all important nutrients and concomitant avoiding of accumulation of toxic metabolites creates ideal growing conditions for embryos. Previously attempts mainly concentrated on optimizing the composition of culture media in order to compensate the shortcomings of in vitro culture. However the focus should be laid on physical growth conditions as well.The object in the present study was to evaluate the potential benefit of two kinds of micro vibrations on the development of in vitro cultured human embryos. Expected was an increase in the percentage of top quality embryos and therefore an optimized pregnancy outcome.There was no effect found concerning the embryo development. But especially the vibration with suspension lead to significantly higher fertilization rates as well as clinical pregnancy and implantation rates.
Keywords: Extrakorporale Befruchtung, Embryonalentwicklung, Mikrovibration, Extrakorporale Befruchtung, Embryonalentwicklun, Mikrovibration, Online-Publikation
Reference: Fakultäten der Universität Graz → UNI for LIFE
Full text links: http://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/download/pdf/226551?originalFilename=true